Einsätze 2013 der FFw Neuendorf
 

Hier erhaltet Ihr einen Überblick über die Einsätze und Übungen aus dem Jahr 2013.

_______________________________________________________________________________________

Übersicht

lfd. Nr. Datum Einsatzort Einsatzstichwort Personal
1 20.05.2013

Rosenhagen

Theodor- Körner Weg

Brand Recyclinghof

10

2 11.06.2013 LK Ludwigslust- Parchim Hochwasser 4
3 08.08.2013

Rosenhagen

Theodor- Körner Weg

Brand Recyclinghof 11

________________________________________________________________________________________________


Einsatz-Nr.: 1/ 2013 Einsatzstichwort: Brand Recyclinghof Einsatzort:

 

Rosenhagen,

Theodor- Körner Weg

Datum:

20.05.2013

Einsatzbeginn: ca. 10:03 Uhr Einsatzende: 17:00 Uhr
alarmierte Kräfte:

FFw Neuendorf, FFw Pokrent, FFw Gadebusch, FFw Lützow, FFw Schildetal (LG Renzow & Badow), FFw Bad Kleinen, FFw Boltenhagen, FFw Grevesmühlen (ELW, ELW 2), FFw Dassow (u.a. ABC Erkunder), FFw Gottesgabe/ Klein Welzin, FFw Brüsewitz, FFw Rehna, FFw Dragun, FFw Kneese, FFw Perlin, FFw Dechow, FFw Selmsdorf, FFw Herrnburg, FFw Schönberg, FFw Klütz, FFw Seehof, FFw Kalkhorst, FFw Elmenhorst, FFw Schlagsdorf, FFw Pingelshagen, FFw Alt Meteln, FFw Cramonshagen, FFw Schwerin Schloßgarten, THW - OV Gadebusch, Rettungsdienst (NWM & BF Schwerin), Kreiswehrführung, Amtswehrführung Lützow, Amtswehrführung Gadebusch, Versorgungs- und Betreuungszug NWM - Malteserhilfsdienst, Katastrophenschutz NWM, Feuerwehrtechnische Zentrale NWM, Kreisverantwortliche , Polizei, Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft, Firmenverantwortliche, Betriebsfeuerwehr

Das jährliche Pfingsfrühschoppen in Neuendorf war noch keine 2 Stunden vorbei, als gegen 18:30 überall in der Umgebung die Sirenen anliefen und die Wehrleute in die Gerätehäuser alarmierte. Grund für diesen Einsatz war ein gemeldeter Brand auf einem Recyclinghof im Rosenhagener "Theodor-Körner- Weg". Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte stand eine ca. 2.000 m² große Lagerhallen bereits in Vollbrand, so dass weitere Einheiten nachgefordert wurden. Während die Zahl der alarmierten Einsatzkräfte weiter anstieg, breitete sich das Feuer auch weiter aus und griff auf angrenzende Müll- und Schrotthaufen über.
Neben der umfangreichen Verwendung von Löschwasser setzte die Einsatzleitung auch auf den massiven Einsatz von Schaummittel. Aufgrund der starken Rauchentwicklung erfolgte der Einsatz zunächst unter schweren Atemschutz, so dass im weiteren Einsatzverlauf immer mehr Einheiten aus dem Amtabereich, aber auch aus dem gesamten Landkreis zusammengezogen wurden, um die bereits eingesetzten Kräfte zu verstärken bzw. auszulösen. In diesem Zusammenhang wurde dann auch der ELW 2 des Landkreises aus Grevesmühlen angefordert. Eine weitere Einsatzalarmierung ging mit einsetzender Dämmerung auch an den THW Ortsverband Gadebusch, welcher mit seinen vorhandenen Mitteln die Einsatzstelle ausleuchten sollte. Dass diese Entscheidung richtig war, zeigte sich im weiteren Einsatzverlauf, denn die Löscharbeiten zogen sich die gesamte Nacht hindurch.

Da sich gegen 23 Uhr abzeichnete, dass der Einsatz nicht so schnell beendet sein würde, entschloss sich die Einsatzleitung um die Gadebuscher Wehrführung nunmehr dazu, den Versorgungs- und Betreuungszug des Landkreises Nordwestmecklenburg zu alarmieren. Die Einsatzkräfte des Malteser Hilfsdienstes besetzten daraufhin ihre Fahrzeuge und machten sich auf den Weg nach Rosenhagen. Dort angekommen übernahmen sie die Versorgung der Einsatzkräfte im bereits eingerichteten Bereitstellungsraum auf dem Parkplatz des Recyclinghofes.

Aufgrund der hohen Brandlast entwickelte sich eine enorme Hitze, die sogar die Stahlträger der Lagerhalle verformten und somit zum Einsturz des Hallendaches führten. Spätestens jetzt war allen Anwesenden klar, dass eine Rettung der Halle nicht mehr möglich war. So beschränkte man sich darauf, eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern und begann mit dem Ablöschen în Brand geratener Müllberge. Diese wurden durch anwesende Firmenmitarbeiter mit schwerer Technik auseinander gezogen und dann einzeln abgelöscht und anschließend an eine andere Stelle auf dem Betriebsgelände verbracht.

Da die FFw Neuendorf zu dieser Zeit noch abgemeldet war, sollte die Einsatzalarmierung für uns erst noch folgen. Nichts von dem Geschehen ahnend, genossen die Kameraden und Kameradinnen noch ihr Frühstück oder schliefen aus um dann zum verabredeten Zeitpunkt auf dem Neuendorfer Spielplatz die Reste vom Pfingstfrühshoppen zu beseitigen. Doch daraus wurde nichts, denn kurz nach 10 Uhr ertönten in Neuendorf und Pokrent die Sirenen und riefen nun auch uns an den Einsatzort im "Theodor-Körner-Weg". Bereits wenige Minuten später machten wir uns dann auf den Weg nach Rosenhagen wo wir bei der Einsatzleitung - welche zu diesem Zeitpunkt beim Amtswehrführer Bernd Römpage lag - unsere Aufgaben erfragten.

Nach kurzer Einweisung in das Einsatzgeschehen teilte der Einsatzleiter unser LF 16 TS als Ablösung für die Kameraden aus Boltenhagen ein, welche die Wasserförderung von einem anliegenden Löschteich übernommen hatten. Da dieser bereits leer war, bzw. durch rückfließenden Müll total verschlammt war, musste eine andere Wasserentnahmestelle gefunden werden. Diese hatten die Kameraden aus Pokrent gefunden und speisten unsere Leitung mit Wasser aus einem Hydranten. Unterdessen wurden weitere Einheiten vom Einsatzort abgezogen, so dass wir neben der Wasserversorgung auch die aufgebauten Angriffsleitungen zur Brandbekämpfung übernommen haben. Hierbei wurden wir auch durch die Kameraden aus Pokrent, sowie die Betriebsfeuerwehr des Recyclinghofes und weitere Angestellte unterstützt.

Gegen 14 Uhr wurde dann noch einmal die Feuerwehr Gottesgabe/ Klein Welzin zum Einsatzort alarmiert. Die Kameraden übernahmen die von uns aufgebauten Leitungen und lösten uns gegen 15 Uhr aus dem Einsatz heraus. Gemeinsam mit den Kräften aus Pokrent rückten wir dann vom Einsatzort ab und kehrten nach Neuendorf zurück. Hier wartete auf uns dann die Reinigung und Wiederbestückung des Fahrzeuges, bevor wir uns wieder einsatzbereit melden konnten. Im Anschluss wartete dann noch das eigentlich für diesen Tag vorgesehene Aufräumen des Festplatzes auf uns. Nach einer kurzen Einsatznachbesprechung kehrten alle Kameraden und Kameradinnen nach Hause zurück und konnten sich so noch ein wenig von den Einsatzstrapazen erholen.

Unterdessen beaufsichtigten die anwesenden Kameraden die Löscharbeiten vor Ort, bevor die Einsatzstelle gegen 22 Uhr endgültig an die Firmenverantwortlichen übergeben wurden, welche nunmehr eigenständig die Brandbekämpfung leiteten.

Im Verlauf des Einsatzes wurden über 300 Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und THW sowie der zuständigen Behörden eingesetzt. Aufgrund der Anzahl der hier eingesetzten Kräfte kann wohl von einem der größten Brandeinsätze in der Geschichte des Landes ausgegangen werden. Trotz der hohen Anzahl an Einsatzkräften, kam es - neben wahrscheinlich zahlreichen blauen Flecken - lediglich zu einem Fall, der durch den Rettungsdienst behandelt werden musste.
Zur Brandursache ist derzeit noch nichts bekannt, die Staatsanwaltschaft Schwerin, sowie die zuständige Kriminalpolizeidirektion haben die Ermittlungen aufgenommen.

________________________________________________________________________________________________
 

Einsatz-Nr.: 2/ 2013 Einsatzstichwort: Hochwasser Einsatzort: Landkreis Ludwigslust/ Parchim
Datum:

11.06.2013 

Einsatzbeginn: 04:00 Uhr Einsatzende: -
alarmierte Kräfte: u.a. FFw Neuendorf, FFw Lützow, FFw Mallentin, FFw Grieben, Kreisfeuerwehrverband NWM, Katastrophenschutz NWM, Grevesmühlener Busbetriebe (GBB)

Aufgrund tagelanger Regenfälle und anderer Umstände führten die Flüsse im Süden, Osten und Norden Deutschlands Hochwasser - so auch die Elbe. Nachdem bereits in den Elbregionen in Sachsen, Sachsen Anhalt und Brandenburg Pegelstände erreicht wurden, die das so genannte Jahrhundertwasser von 2002 deutlich übertrafen, rollte die Hochwasserwelle nun auch auf die Regionen im Südwesten unseres Landes zu.
Durch die bereits bekannten Ereignisse entschieden die zuständigen Behörden, die Mecklenburger Deiche mit Sandsäcken zu erhöhen und zu verstärken. Viele Freiwillige Helfer versammelten sich vor Ort, aber auch viele Einsatzkräfte aus Feuerwehr, THW, Polizei, Bundeswehr und Katastrophenschutzeinheiten wurden alarmiert.

Am Abend des 10.06.2013 wurde eine Anfrage auch an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Neuendorf gerichtet. Nach einigen Telefonaten fanden sich 4 Kameraden bereit eine sogenannte Tagesschicht (Dauer 8 h ) an den Deichen oder im Hochwassergebiet zu leisten. Mit dem Kreisfeuerwehrverband wurde der Parkplatz der Malzfabrik in Grevesmühlen als Sammelplatz für die Einsatzkräfte festgelegt. Mit noch deutlich verknautschten Gesichtern trafen wir uns um 3 Uhr morgens in Neuendorf am Gerätehaus, packten unsere persönliche Schutzausrüstung zusammen und wir machten uns auf den Weg nach Lützow.  Von da aus ging es mit 3 Kameraden aus Lützow weiter nach Grevesmühlen, wo wir mit den übrigen Einsatzkräften zusammentreffen sollten.

In Grevesmühlen angekommen hieß es dann, "Alles einsteigen, wir fahren mit dem Bus weiter. Abfahrt ist um 4:00 Uhr". Im Bus wartend, erreichte Herrn Andreas Dubbe (Geschäftsführer KFV NWM) ein Anruf von den Verantwortlichen vor Ort. Ergebnis dieses Telefonates war der Einsatzabbruch für uns und die anderen 15 Einsatzkräfte im Bus. Nachdem sich die erste Enttäuschung gelegt hatte, fuhren wir wieder nach Hause und bereiteten uns auf den noch ausstehenden Arbeitstag vor.

Zur Begründung des Einsatzabbruchs wurde auf die stagnierenden Pegelstände in den bedrohten Deichabschnitten hingewiesen. Den Einsatzkräften die weiterhin vor Ort geblieben sind bzw. im Verlauf des Gesamteinsatzes eingesetzt wurden - egal von welcher BOS - sprechen wir, die Kameradinnen und Kameraden der FFw Neuendorf ein ganz großes Lob und Dankeschön aus.

Kleines Schmankerl am Rande, die Zugführung unserer Schicht sollte durch den Landesbrandmeister Heino Kalkschies übernommen werden.


 

Einsatz-Nr.: 3/ 2013 Einsatzstichwort: Brand Recyclinghof Einsatzort:

 

Rosenhagen,

Theodor- Körner Weg

Datum:

08.08.2013

Einsatzbeginn: ca. 18:45 Uhr Einsatzende:

09.08.2013

01:00 Uhr

alarmierte Kräfte:

u.a. FFw Neuendorf, FFw Pokrent, FFw Gadebusch, FFw Lützow, FFw Schildetal (LG Renzow & Badow), FFw Gadebusch, FFw Alt Meteln, FFw Brüsewitz, FFw Dassow (ABC Erkunder), FFw Schwerin (ABC Erkunder), FFw Gottesgabe, FFw Seehof, FFw Zickhusen, THW OV Gadebusch, Betreuungszug LK NWM (Malteser Hilfsdienst), Polizei, Amtswehrführung Amt Lützow/ Lübstorf + Amt Gadebusch, Werkfeuerwehr Recyclinghof, Firmenverantwortliche

Alles sah nach einem entspannten Feierabend an diesem sonnigen Donnerstag aus, als wir gegen 18:45 durch die Sirene und per SMS zum Gerätehaus beordert wurden. Die erste Meinung war, dass es sich um einen Flächenbrand handeln muss, die zu dieser Jahreszeit ja nicht unüblich sind. Durch die Leitstelle in Schwerin bekamen wir mitgeteilt, dass es auf dem Gelände der Recyclinganlage in Rosenhagen zu einem erneuten Brandausbruch gekommen war.

Fast zeitgleich mit den Einheiten aus Gadebusch und Lützow trafen wir am Einsatzort ein. Nach erster Lageerkundung stellte sich heraus, dass es im Rohbau einer vor wenigen Monaten zuvor abgebrannten Sortierhalle (vgl.. Einsatz 1/2013) zu einem erneuten Brandausbruch gekommen war. Der darin gelagerte Müll hatte sich entzündet, eine offene Flammenbildung war zunächst nicht zu erkennen. Durch die Einsatzleitung wurden wir mit unserem LF 16 TS zunächst zur Wasserförderung aus der vorhandenen Wasserentnahmestelle eingeteilt. Gemeinsam mit den Kameraden aus Lützow speisten wir so die aufgebauten Angriffsleitungen mit Wasser, was durch den Schlamm und Müll innerhalb des Wasserbeckens nicht sehr einfach war. So musste die Wasserförderung öfter unterbrochen werden um die Saugleitungen von angesogenem Müll zu befreien bzw. in weniger verschlammte Bereiche zu verlegen.

Zur Bekämpfung des brennenden Müllbergs wurden mehrere Rohre eingesetzt. Mit foranschreitender Einsatzdauer entschied sich die Einsatzleitung dazu, das Feuer auch über die Gadebuscher Drehleiter zu bekämpfen. Dazu wurden alle verfügbaren Atemschutzgeräteträger der anwesenden Wehren gesammelt und zum Einsatz bereit gemacht. Nach und nach kamen diese dann zum Einsatz auf der Drehleiter.

Aufgrund des stark kompremierten Müllberges war dieser Einsatz jedoch nicht von großem Erfolg gekrönt. Es wurde daher dazu übergegangen, den Müllberg mit vorhandener Technik auseinander zu ziehen und die einzelnen Haufen so ablöschen zu können. Hierzu nahmen wir zeitweise bis zu 3 Rohre vor um beim Ablöschen der separierten Müllberge zu helfen. Durch diese Maßnahme konnte ein erster sichtbarer  Löscherfolg erzielt werden.

Unterdessen wurden die Gadebuscher Einheiten weitestgehend aus dem Einsatz herausgelöst und durch nachalarmierte Kräfte aus der Umgebung ersetzt. Durch die einsetzende Dämmerung war die Alarmierung des THW OVs Gadebusch erforderlich, um die Einsatzstelle auszuleuchten. Weiterhin wurde der Betreuungs- und Verpflegungszug des Landkreises alarmiert um die anwesenden Einsatzkräfte zu verpflegen.

Nach und nach zeigten die eingeleiteten Maßnahmen Erfolg, so dass unser Gruppenführer den Befehl bekam, unsere Herauslösung aus dem Einsatzgesehen einzuleiten. Nach einer Stärkung mit Erbseneintopf und heißen Getränken an der Verpflegungsstelle machten wir uns dann an den Rückbau unserer Gerätschaften und fuhren zurück ins Gerätehaus. Dort angekommen bereiteten wir das Fahrzeug soweit wieder vor um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Nach über 6 h Einsatzdauer konnten wir der Leitstelle gegen halb 2 wieder den Status 2 melden.

Am folgenden Freitag nutzten wir den planmäßigen Dienstabend um das Fahrzeug zu reinigen und alle Gerätschaften zu ersetzen bzw. defekte Ausrüstungsgegenstände auszusortieren. Ein Dank gilt dafür auch Lützows Wehrführer Reiner Maas, der uns frisches Schlauchmaterial von der FTZ in Warin mitbrachte und die defekten Geräte und eingesetzten Atemschutzgeräte mitgenommen hat.

Die Rauchwolke und der Brandgeruch konnten sogar in Schwerin noch wahrgenommen werden. Daher waren während des gesamten Einsatzes die ABC Erkunder aus Dassow und Schwerin in der Umgebung unterwegs um die Gefahrstoffkonzentration in der Luft zu messen. Die ermittelten Werte lagen jedoch nicht im gefährlichen Bereich.

Nachtrag:
Nach ersten Ermittlungen gehen sowohl Staatsanwaltschaft, Kripo und die Firmenverantwortliche von Brandstiftung aus. Zu dem gleichen Ergebnis sind die Ermittlungsbehörden auch bei dem Brand am Pfingstsonntag gekommen.


Copyright © 2012 bis heute --- Freiwillige Feuerwehr Neuendorf mit Förderverein --- Alle Rechte vorbehalten.

Nach oben